Bundespräsident ehrt Mitglied des Tafel-Bundesvorstandes

02.02.2006

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreicht Gerda Hohaus Bundesverdienstkreuz


Bundespräsident Horst Köhler hat Gerda Hohaus die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Der Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wird die Auszeichnung persönlich an das Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutsche Tafel überreichen. Im Landeshaus findet dazu am kommenden Dienstag eine Feierstunde statt.


1999 hatte die diplomierte Finanzwirtin die Gründung der Preetzer Tafel wesentlich mitgestaltet. Dort ist Gerda Hohaus weiterhin Vorsitzende. Als Ländervertreterin baute sie im Zeitraum 2000 bis 2003 ein funktionsfähiges Tafel-Netzwerk in Schleswig-Holstein auf. Ab 2001 wirkte die engagierte Preetzerin auch im Bundesvorstand mit, um dort 2002 die Aufgaben der Schatzmeisterin zu übernehmen.
2004 und 2005 war sie Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafel. Innerhalb kürzester Zeit sorgte Gerda Hohaus für eine effiziente Verwaltung und Organisation. „Die Auszeichnung nehme ich auch stellvertretend für die inzwischen 550 Tafeln in Deutschland an, die mit ihren 20.000  Ehrenamtlichen Tag für Tag Menschen in Not helfen“, erklärt die frischgebackene Bundesverdienstkreuzträgerin.


„Besonders dankbar sind wir Gerda Hohaus“, so amtierende Vorsitzende des Tafel-Bundesverbandes, Frank Müller-Penzlin, “für die Verhinderung der Anrechnung der Lebensmittelspenden auf Sozialleistungen.“ Des Weiteren hätte sich Frau Hohaus erfolgreich für ein vereinfachtes Dokumentationssystem bei der Rückverfolgung von Lebensmittel eingesetzt. „Sie hat damit den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Deutschen Tafeln gesichert“, lobt Frank Müller-Penzlin seine Vorstandskollegin.


Die Tafeln sammeln Lebensmittel ein, die nach den gesetzlichen Bestimmungen noch verwertbar sind und unterstützen damit ca. 500.000 Bedürftige. Die Menge der gespendeten Lebensmittel von Handel, Herstellern und Gastronomie beträgt ca. 100.000 Tonnen jährlich. Wie der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. mitteilte hat sich die Tafel-Landschaft vor allem seit 2003 sprunghaft entwickelt. Derzeit sind weitere 130 Gründungsinitiativen dabei, neue lokale Tafeln aufzubauen.


Die deutschen Tafeln sind etwa zur Hälfte eigenständige Vereine und zur Hälfte Projekte in Trägerschaft verschiedener gemeinnütziger Organisationen. Sie gelten als die größte soziale Bewegung der 90er Jahre und eine der großen Erfolgsgeschichten des Social Sponsoring in Deutschland. „Ohne anhaltende Spendenbereitschaft können wir allerdings die Ernährungsarmut in Deutschland nicht wirksam bekämpfen“, weist Bundesvorsitzender Frank Müller-Penzlin auf Unzufriedenheiten hinsichtlich der Spendensituation bei seinen Mitgliedsorganisationen hin.

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