Tafeln in Deutschland: Lebensmittel retten, Menschen helfen
Die Tafeln haben eine klare Mission: Sie retten Lebensmittel und unterstützen damit armutsbetroffene Menschen. Als gemeinnützige Organisationen sind sie gleichzeitig Orte der Begegnung für alle Menschen, die zu ihnen kommen. Über 970 Tafeln in ganz Deutschland sind Mitglied im Dachverband Tafel Deutschland.
Die einen haben zu viel, die anderen zu wenig. Das möchten die Tafeln in Deutschland ausgleichen, indem sie gute, aber überschüssige Lebensmittel an Menschen mit wenig Geld weitergeben. Die Waren stammen v.a. aus dem Handel und von Unternehmen, die Lebensmittel herstellen. Hier bleibt viel übrig, etwa weil Verpackungen falsch beschriftet sind, das Mindesthaltbarkeitsdatum naht oder ein Supermarkt zu viele leicht verderbliche Produkte bestellt hat. Tafeln retten jedes Jahr 265.000 Tonnen genießbare Lebensmittel vor dem Müll und verteilen sie an ihre 1,6 bis 2 Millionen Kundinnen und Kunden. Damit leisten sie praktische, schnelle Hilfe und entlasten die Menschen finanziell.
Was die Tafeln in Deutschland leisten
Die Lebensmittelausgabe ist der Mittelpunkt jeder Tafel. Hier kommen die gespendeten Waren an, die die Tafel-Aktiven putzen, sortieren und für einen symbolischen Beitrag an Tafel-Kundinnen und -Kunden verteilen. Neben dem klassischen Ausgabemodell gibt es auch Tafel-Läden. Dort kaufen die Gäste wie im Supermarkt ein und bezahlen für ihre ausgewählten Lebensmittel stark reduzierte Preise. In der Regel kommen die Kundinnen und Kunden an festen Terminen in ihre Tafel, beispielsweise immer am selben Wochentag. Einige größere Tafeln in Deutschland liefern zudem Lebensmittel an andere soziale Einrichtungen wie Frauenhäuser und Obdachlosenheime.
Zugeschnitten auf den Bedarf vor Ort, realisieren viele Tafeln im Rahmen ihrer Möglichkeiten zusätzliche Angebote für ihre kleinen und großen Gäste: Sie organisieren Mittagstische, Lieferdienste, Nachhilfe, Freizeitaktivitäten, Möbelhäuser oder Kleidermärkte – und verschaffen armutsbetroffenen Menschen damit einen bescheidenen finanziellen Spielraum. Gleichzeitig bieten sie ihnen einen Treffpunkt, eine Möglichkeit sich auszutauschen und die Chance auf soziale und kulturelle Teilhabe. Jede Tafel ist auch ein Ort der Begegnung für ihre Kundinnen und Kunden, aber auch für ihre Helferinnen und Helfer.
Wem die Tafeln in Deutschland helfen
Menschen aus allen Altersgruppen und mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten kommen zu den Tafeln. 44 Prozent der Tafel-Kundinnen und -Kunden sind im erwerbsfähigen Alter und erhalten z.B. Arbeitslosengeld II oder Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz. 28 Prozent der Tafel-Gäste sind Kinder und Jugendliche und 26 Prozent leben in Altersarmut. Sie alle haben nur wenig Geld zur Verfügung.
Das höchste Armutsrisiko haben in Deutschland arbeitslose Menschen, Alleinerziehende und kinderreiche Familien. Die Tafeln in Deutschland helfen den Menschen, die ihre Hilfe benötigen.
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