Tafeln und ihre Kundinnen und Kunden in der Krise
Tafeln in Deutschland stoßen aktuell an ihre Grenzen: Viele Menschen wenden sich zum ersten Mal an eine der über 960 Tafeln und bitten um Hilfe, weil ihr Geld nicht mehr zum Leben reicht. Seit Beginn der Preissteigerungen und des Krieges in der Ukraine geraten immer mehr Menschen in Not: Mittlerweile kommen etwa zwei Millionen Menschen zu den Tafeln, so viele wie nie zu vor.
Bitte unterstützen Sie das Engagement der Tafeln jetzt mit einer Spende!
Zu den neuen Tafel-Kundinnen und -Kunden zählen einerseits Geflüchtete aus der Ukraine, andererseits vor allem Erwerbslose, Erwerbstätige mit geringem Einkommen sowie Rentnerinnen und Rentner. Das sind meist Menschen, die vorher gerade so über die Runden gekommen sind und sich nun die hohen Preise für Lebensmittel, Sprit und Energie nicht mehr leisten können.
Die Inflation und die steigenden Kosten belasten Menschen mit wenig Geld besonders stark. Im Juni 2022 lag die Inflationsrate bei +7,6 Prozent. Zum Vergleich: Die Regelsätze für das Arbeitslosengeld II erhöhte die Bundesregierung zum Januar 2022 um gerade einmal 0,76 Prozent. Das Geld reichte bereits vorher kaum für eine ausgewogene Ernährung oder soziale Teilhabe. Angesichts der aktuellen Inflationsrate sind die Sätze deutlich zu niedrig. Tafel Deutschland fordert daher gemeinsam mit anderen Sozialverbänden eine sofortige Erhöhung auf mindestens 678 Euro pro Monat.
Die Inflation belastet auch die Tafeln
Auch die Tafeln spüren die steigenden Preise bei Energie und Sprit schmerzlich, können aber kaum sparen: Sowohl die Fahrten zu Spendern als auch der Strom für Beleuchtung, Kühlräume usw. sind für den Tafel-Betrieb zwingend nötig.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Tafeln seit Jahresbeginn weniger Lebensmittelspenden erhalten, die sie an ihre Kundinnen und Kunden verteilen können. Knapp ein Drittel der Tafeln musste bereits einen Aufnahmestopp einführen, da die Lebensmittel nicht mehr reichen, um die Nachfrage zu erfüllen. Tafeln verteilen zudem meist kleinere Mengen an jeden Haushalt, um so viele Menschen wie möglich zu unterstützen.
Mehr Kundinnen und Kunden, weniger Spenden und höhere Kosten: Tafeln sind aktuell so stark gefordert wie nie zuvor. Trotz den erschwerten Bedingungen engagieren sich die 60.000 Tafel-Aktiven weiterhin unermüdlich und mit aller Kraft gegen Verschwendung und Armut.
Bitte unterstützen Sie die Tafeln und ihre Kundinnen und Kunden!
Tafeln tun ihr Bestes, um Menschen in Not schnell und unkompliziert mit Lebensmitteln zu unterstützen. Auch Sie können helfen: Spenden Sie haltbare Lebensmittel an die Tafel in Ihrer Nähe, engagieren Sie sich dort ehrenamtlich oder unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern herzlich!