Das berichten Tafel-Helferinnen und -Helfer über ihr Engagement

60.000 Menschen unterschiedlichen Alters sind ehrenamtlich und hauptamtlich bei den Tafeln in Deutschland aktiv. Die Gründe, sich zu engagieren, sind dabei genau so vielfältig wie die Tafel-Aktiven selbst. Helferinnen und Helfer geben einen Einblick in ihre Arbeit und erzählen, warum ihnen das Ehrenamt Spaß macht.

Porträt von Tafel-Helfer Filippo Policelli

Filippo Policelli, Tafel Dormagen: „Ich bin gern bei der Tafel, ich mag die Geselligkeit und habe nette Kollegen. Geld ist nicht alles und der geleistete Aufwand ist ja freiwillig. Da, wo ich helfen kann, helfe ich. Es tut mir wirklich weh, wenn ich angesichts der Not von hungernden Kindern in der Welt sehe, wie viele Lebensmittel hier weggeworfen werden. Meine Tätigkeit bei der Tafel und das Gute daran für die Menschen hier beruhigt, auch wenn ich den Kindern in der Welt nicht helfen kann.“

Porträt von Tafel-Helfer Mats Regenbogen

Mats Regenbogen, Hamburger Tafel: „Ich bin seit fünf Jahren Vorsitzender der Tafel Hamburg und jede Woche an drei bis vier Vormittagen im Einsatz für die Tafel. Ich bin sozusagen in die Tafel-Arbeit hineingewachsen, denn meine Großmutter Annemarie Dose hat die Hamburger Tafel gegründet. Am Anfang war ich als Kind dabei und dann irgendwann als Fahrer. Das Ehrenamt ist wie ein Hobby für mich. Ins Fußballstadion zu gehen kostet ja auch zwei bis drei Stunden Zeit, stattdessen nutze ich meine Freizeit lieber für die Tafel. Ich glaube, eine unserer Stärken liegt im guten Zusammenhalt im Team. Auch für mich persönlich ist das harmonische Miteinander zwischen den Ehrenamtlichen einer der Hauptgründe dafür, warum mir die ehrenamtliche Tätigkeit so viel Spaß macht.“

Porträt von Tafel-Helferin Isabel

Isabel, Junge Tübinger Tafel: „Wir arbeiten bei der Jungen Tübinger Tafel im klassischen Betrieb der Tafel mit. Das kann heißen, wir holen die Lebensmittel von Supermärkten ab oder geben zum Beispiel die Waren an die Kund:innen mit aus. Darüber hinaus haben wir auch eigene Veranstaltungen und Initiativen, wobei häufig junge Menschen im Fokus stehen. Über politisches Engagement, Aufklärung zu den Themen soziale Gerechtigkeit und Lebensmittelverschwendung oder sozialen Projekten ist viel mit dabei. Es fühlt sich gut an, selbst mit anzupacken und etwas gegen die massive Verschwendung von Lebensmitteln zu tun – gerade weil die Tafel das noch mit dem sozialen Aspekt vereinbart.“

Porträt von Tafel-Helfer Noah

Noah, Junge Tübinger Tafel: „Eine große Motivation für die Arbeit bei der Tafel ist für mich die Kombination der Bekämpfung von sozialer Ungerechtigkeit und Lebensmittelverschwendung. Abgesehen davon macht die Arbeit mit Lebensmitteln einfach super viel Spaß.“

Porträt von Tafel-Helferin Lucia

Lucia, Junge Tübinger Tafel: „Wir weisen oft auf Probleme in anderen Ländern hin. Die Tafel-Arbeit setzt bei uns an und guckt: Welche Probleme gibt es bei uns vor der Haustür.“

Tafel-Helfer Mahmoud Khalaji steht in der Tafel und hält eine Lebensmittelkiste in den Händen.

Mahmoud Khalaji, Tafel Wörth: „Die Arbeit bei der Tafel hat sehr dazu beigetragen, dass mein Deutsch besser geworden ist – insbesondere, weil ich vorher kaum Kontakt zu Deutschen hatte. Manchmal werden mir während der Arbeit sogar neue Vokabeln beigebracht.“

Resi Weiß mit ihrem Mann in der Tafel

Resi Weiß, Tafel Kempten: „Nach meiner Verrentung kam es für mich nicht in Frage, zu Hause zu bleiben und mich nur um den Haushalt und Garten zu kümmern – das schaffe ich auch nebenbei. Durch die Arbeit im Tafel-Laden habe ich das Gefühl, noch gebraucht zu werden. Mein Mann und ich ergänzen uns dabei gut. Da ich 13 Jahre in einer Bäckerei gearbeitet habe, hatte ich schon viel Erfahrung im Umgang mit Kundinnen und Kunden.“