Positionspapier: Tafeln fordern finanzielle Hilfen vom Bund

03.07.2020

Evelin Schulz, Geschäftsführerin Tafel Deutschland e.V. Foto: Wolfgang Borrs

Evelin Schulz, Geschäftsführerin Tafel Deutschland e.V. Foto: Wolfgang Borrs

Die Tafel Deutschland fordert eine staatliche Grundfinanzierung der Tafel-Arbeit und hat dazu ein Positionspapier veröffentlicht. Bisher finanzieren sich die Tafeln fast ausschließlich durch Privatspenden und Sponsorings. Doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen, dass das langfristig nicht ausreichen wird: Immer mehr Kundinnen und Kunden, eine dringend notwendige Umstellung der Lebensmittelspenden-Logistik sowie ein Rückgang oder Ausfall von Ehrenamtlichen erfordern eine Transformation der sozialen und ökologischen Arbeit der Tafeln.

„Wir wollen unsere bundesweiten Regionallager nach dem Vorbild der Lebensmittelbanken – wie beispielsweise in Frankreich – zu Verteilerzentren ausbauen, die dann die lokalen Tafeln beliefern. Wir tragen damit der Entwicklung Rechnung, dass die Lebensmittelverschwendung im Handel erfreulicherweise rückläufig ist, während bei Produzenten nach wie vor große Überschüsse entstehen“, erklärt Evelin Schulz, Geschäftsführerin der Tafel Deutschland.

Zur Umsetzung ihrer wichtigen sozialen und ökologischen Arbeit fordern die Tafeln daher finanzielle staatliche Unterstützung bei der Grundfinanzierung auf lokaler, Landes- und Bundesebene.


Tafel-Deutschland-Geschäftsführerin als Sachverständige im Bundestagsausschuss

Die Positionen der Tafel Deutschland vertrat Evelin Schulz am 29. Juni 2020 im Bundestag. Dort war sie als Sachverständige zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft zum Thema „Lebensmittelverschwendung stoppen“ geladen. Um die Lebensmittelverschwendung nachhaltig zu reduzieren, forderte die Geschäftsführerin der Tafel Deutschland unter anderem, dass der Fokus für Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung auf die gesamte Wertschöpfungskette gelegt und den Tafeln dort entstehende Lebensmittelüberschüsse zugänglich gemacht werden sollen. Damit die Tafeln mehr Lebensmittel retten können, sei zudem eine staatliche Unterstützung beim Ausbau der logistischen Infrastruktur nötig, so Evelin Schulz.

Die Aufzeichnung der zweistündigen Ausschusssitzung ist in der Mediathek des Deutschen Bundestags archiviert.

Die schriftliche Stellungnahme von Evelin Schulz, die vor der Anhörung veröffentlicht wurde, lesen Sie auf der Website des Bundestags.


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