Tafeln rufen zu nachhaltigem Lebensmittelkonsum auf
Zum Beginn der Fastenzeit am 6. März und anlässlich des Tages der gesunden Ernährung am 7. März ruft die Tafel Deutschland zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln auf und fordert die Einführung des Schulfachs Ernährungsbildung.
Etwa 40 Prozent der Lebensmittelspenden bei den Tafeln sind Obst und Gemüse, gefolgt von 20 Prozent Backwaren und 13 Prozent Milchprodukten. Süßigkeiten machen nur etwa drei Prozent der Spenden aus. Die Tafeln tragen damit zu einer gesünderen Ernährung Bedürftiger bei. Der Großteil ihrer Ware ist – im Gegensatz zu einigen Lebensmittelbanken im Ausland – gesund und frisch.
Viele bedürftige Menschen können sich eine ausgewogene Ernährung nicht leisten. Gleichzeitig fehlt ihnen oft das Wissen über gesunde Ernährung – so sind beispielsweise Chicorée oder Zucchini vielen unbekannt. Die Folge von ungesunder Ernährung: Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck. Die Tafeln setzen dieser Entwicklung etwas entgegen und engagieren sich, neben der Lebensmittelausgabe, mit Kochkursen, einem gehaltvollen Frühstück oder Lebensmittelkunde für ihre Kundinnen und Kunden.
Während die einen froh sind, ausreichend Essen zu haben, beginnen andere, darauf zu verzichten. „Wir möchten Verbraucher zum Beginn der Fastenzeit dazu aufrufen, ihr Konsumverhalten zu hinterfragen. Die Wochen vor Ostern sollten zum Anlass genommen werden, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Denn der größte Teil der Lebensmittelverschwendung fällt beim Verbraucher selbst an. Pro Jahr schmeißt er im Durchschnitt 82 Kilogramm genießbare Lebensmittel in den Müll“, berichtet Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland e.V. Vor allem genießbares Obst und Gemüse, selbst Gekochtes sowie Brot und Backwaren landen im Privathaushalt im Müll.
Die Lebensmittelverschwendung nimmt zu, gleichzeitig wächst die Zahl derer, die in Armut leben und sich nicht aus eigenen Mitteln ausgewogen ernähren können. Dieser Entwicklung muss die Politik etwas entgegensetzen. „Wir fordern praxisorientierte Maßnahmen, um die Menge an Lebensmittelverschwendung in Deutschland weiter zu reduzieren. Wenn das UN-Ziel erreicht werden soll, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um die Hälfte zu verringern, muss sofort gehandelt werden – und zwar mit einer Gesamtstrategie vom Erzeuger bis zum Privatverbraucher“, so Jochen Brühl weiter.