Soziale Gerechtigkeit jetzt!

© Marc Dannenbaum | Tafel Deutschland e.V.

Am 20. Februar ist Welttag der sozialen Gerechtigkeit. Der Welttag wurde von den Vereinten Nationen 2007 eingeführt. An ihm soll die zentrale Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit für ein friedliches und gedeihendes Zusammenleben hervorgehoben werden.

Seit dem Beschluss der UN hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland jedoch weiter vertieft. Laut Tafel-Umfrage von 2005 wurden 500.000 Menschen regelmäßig unterstützt. Im Jahr 2007 stieg die Zahl der Bedürftigen bei den Tafeln auf 700.000 Personen an. Seit 2014 liegt die Zahl der Tafel-Kundinnen und -Kunden bei etwa 1,5 Millionen Menschen. Die Nachfrage ist jedoch noch weitaus höher.

„Paradox: Während die Wirtschaft in Deutschland seit Jahren wächst, hat sich die Zahl der Bedürftigen bei den Tafeln in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt. Immer mehr Menschen sind wirtschaftlich abgehängt und sozial isoliert. Bei den über 940 Tafeln zeichnet sich ein düsteres Bild des Sozialstaates ab.“

Die Umfrageergebnisse und Erfahrungswerte der Tafeln spiegeln sich auch im aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes wieder. Demzufolge schützt Arbeit längst nicht mehr vor Armut. Der Anteil der Erwerbstätigen und Rentner unter den knapp 14 Millionen armen Menschen ist hoch. Besonders stark betroffen sind zudem alleinerziehende Personen und kinderreiche Familien.

„Wir brauchen ein sozial gerechteres Deutschland. Hierzu ist es unabdingbar, dass die von Armut betroffenen Menschen endlich in der Bundesregierung und in den Länderregierungen eine starke Stimme erhalten. Deshalb fordern wir die Einsetzung von Armutsbeauftragten in Bund und Ländern. Denn es ist wichtig, die Bekämpfung von Armut auf allen Ebenen strategisch voranzutreiben. Soziale Gerechtigkeit jetzt – nicht irgendwann!“, so Brühl weiter.