Tafeln lassen sich nicht politisch instrumentalisieren!

24.11.2015

„Ohne das Engagement der Zivilgesellschaft stünde Deutschland in Zeiten der Flüchtlingskrise ziemlich schlecht da. Ehrenamtsorganisationen wie die Tafeln unterstützen Menschen in Notsituationen. Welcher Herkunft diese Menschen sind, ist für uns nicht von Belang.

Die große Zahl der Geflüchteten bei den Tafeln bringt diese vielerorts an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb haben die Tafeln erstmals in ihrer über 20-jährigen Geschichte finanzielle Unterstützung vom Staat gefordert. Die Antwort der Politik auf diese Forderung darf jedoch nicht lauten, dass ein generelles Zugangsverbot für Flüchtlinge bei Tafeln verhängt werden müsse. Diese Haltung lehnen wir mit Nachdruck ab. Sie widerspricht absolut unseren Grundsätzen der Humanität, Gerechtigkeit und sozialen Verantwortung.

Und sie löst nicht das Problem. Wenn Flüchtlinge genauso wie andere bedürftige Menschen in Deutschland ausreichend Unterstützung vom Staat erfahren würden, müssten sie die Angebote der Tafeln nicht nutzen. Überdies arbeiten Tafeln unabhängig von politischen Parteien. Offensichtlich ist diese Unabhängigkeit nicht allen Politikern gleichermaßen bewusst. Wir lassen uns nicht instrumentalisieren und wehren uns dagegen, wenn mit Bezug auf unsere Arbeit und falschen Fakten Stimmung gegen Flüchtlinge gemacht wird.“

Jochen Brühl, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V.


Zu den Forderungen des Bundesverbandes an die Politik >>

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