Tafeltag 2014: Tafeln in Deutschland und Europa als Brücke zwischen Überfluss und Mangel

01.10.2014

Am 04. Oktober findet der achte bundesweite Deutsche Tafeltag statt. Traditionell öffnen die Tafeln im gesamten Bundesgebiet jährlich rund um das Erntedankfest ihre Türen und gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Die 920 Tafeln in Deutschland helfen rund 1,5 Millionen Bürgern in sozialen Notlagen. Mit dem Deutschen Tafeltag setzen die Tafeln ein sichtbares Zeichen gegen soziale Ausgrenzung und rufen zu mehr Solidarität innerhalb der Gesellschaft auf. Gleichzeitig machen sie durch ihre Aktionen auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam.

Im brandenburgischen Oranienburg wird es eine Stadtwette geben, die Überlinger Tafel lädt zur Schifffahrt ein, die Bremervörder Tafel veranstaltet ein Benefizkonzert mit anschließendem Empfang. Landauf, landab laden Tafeln zu weiteren Aktionen ein und informieren über ihre Arbeit und Möglichkeiten der Unterstützung.

Das diesjährige Motto des Deutschen Tafeltages am 04. Oktober lautet „Blick über den Tellerrand: Tafeln in Deutschland und Europa als Brücke zwischen Überfluss und Mangel“. „Weder Lebensmittelverschwendung noch Armut macht vor den Grenzen halt. Wir brauchen eine gerechte Verteilung von Wohlstand nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V., Jochen Brühl. Laut Ergebnissen der neuen Gerechtigkeitsstudie der Bertelsmann Stiftung wird die Schere zwischen Arm und Reich in Europa immer größer. Das ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung, stellt Brühl heraus.

Das Erntedankfest ist außerdem ein willkommener Anlass, um für die Wertschätzung von Lebensmitteln zu werben. Im Durchschnitt wirft jeder Bundesbürger im Jahr rund 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. In Europa werden jährlich 89 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Die Tafeln setzen sich dafür ein, dass noch verzehrfähige Lebensmittel verteilt statt vernichtet werden.  

Neben dem wachsenden innereuropäischen Ungleichgewicht sind die Tafeln in Deutschland aktuell mit einem großen Anstieg von Flüchtlingen konfrontiert. Die Lebensmittelausgaben der Tafeln sind oft erste Anlaufstellen, die in den Flüchtlingsunterkünften genannt werden. Brühl fordert die Politik auf, die Zivilgesellschaft nicht alleinzulassen.

 

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