Datenreport 2013

27.02.2014

Ausschnitt aus der Titelseite des Datenreport 2013, Copyright: Presse / destatis.de

Der Bundesverband Deutsche Tafel fordert seit Jahren Änderungen in der Sozialpolitik - die offenbar dringend nötig sind: Laut Datenreport 2013 sind immer mehr Menschen in Deutschland arm bzw. von Armut bedroht. Trotz Konjunkturhoch in den vergangenen Jahren.

Besonders betroffen sind  Menschen ohne bzw. mit geringem Bildungsabschluss, insbesondere Frauen. Das ist leider nicht neu. In den letzten Jahren ist jedoch zudem das Armutsrisiko der 55- bis 64-Jährigen deutlich gestiegen: von 17,7 Prozent im Jahr 2007 auf 20,5 Prozent im Jahr 2011. Unter den jungen Erwachsenen von 18 bis 24 Jahren gilt jeder Fünfte als armutsgefährdet.

Der Bundesverband Deutsche Tafel fordert seit Jahren Reformen in der Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik, darunter die Neuberechnung staatlicher Leistungen zur Existenzsicherung sowie die Einführung armutsfester Mindestlöhne und Mindestrenten. "Der Datenreport 2013 ist ein Armutszeugnis für die Arbeit der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in den vergangenen Jahren.", sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes, Jochen Brühl. "Es kann nicht sein, dass trotz steigender Erwerbszahlen immer mehr Menschen auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Hier besteht dringender Handlungsbedarf!"
Die gesellschaftliche Entwicklung macht sich auch bei den Tafeln bemerkbar: Deren über 60.000 Helferinnen und Helfer verzeichnen seit Jahren steigende Nutzerzahlen. Zunehmend nehmen auch Seniorinnen und Senioren die Leistungen der Tafeln in Anspruch, weil ihre Rente zum Leben nicht ausreicht. "Sie kommen mit ihren Altersbezügen nicht zurecht, obwohl viele von ihnen ihr Leben lang gearbeitet haben. Das ist ungerecht und beschämend für ein so reiches Land wie Deutschland.", so Brühl. "Wenn die Weichen nicht entscheidend neu gestellt werden, dürfte sich dieses Problem in den nächsten Jahren noch deutlich zuspitzen."

Der Datenreport wird herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW Berlin. Den kompletten Bericht können Sie im Internet unter http://www.wzb.eu/de/publikationen/datenreport/datenreport-2013 nachlesen.

 

Zurück