Weitere Schritte pro EU-Nahrungsmittelhilfe

09.01.2013

Bild: Foto Strauch

Das Bemühen des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. um den Erhalt des Europäischen Nahrungsmittelhilfeprogrammes geht in eine neue Runde: Am 9. Januar trafen sich Vertreter des Tafel-Dachverbandes sowie von vier großen namhaften französischen Hilfsorganisationen (Rotes Kreuz, Volkssolidarität, Restaurants du Coeur sowie die europäischen Lebensmittelbanken) mit dem Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz.

Die Verbände wurden freundlich empfangen und trafen auf ein offenes Ohr für ihre wachsenden Sorgen im Vorfeld des nächsten Treffens des Europäischen Rates am 8. und 9. Februar, bei dem über das Budget des zukünftigen Programms befunden wird. Die deutschen Verbandsvertreter traten neben dem weiteren Bestand der Lebensmittelhilfe insbesondere für die Förderung von Projekten ein, die der Verschwendung wertvoller Lebensmittel Einhalt gebieten können. Der EU-Parlamentspräsident will die Argumente in seine Rede im Rahmen der EU-Haushaltsdebatte einfließen lassen.


Nahrungsmittelhilfe für rund 18 Millionen Menschen


Mit den Mitteln des Europäischen Nahrungshilfeprogramms finanzieren zahlreiche Hilfsorganisationen aus 19 europäischen Mitgliedstaaten Lebensmittelspenden für die Bedürftigen ihres Landes - insgesamt für rund 18 Millionen Menschen. Diese Finanzhilfe sollte von 480 auf 113 Millionen Euro gekürzt, evtl. sogar komplett gestrichen werden. Ende 2013 soll im Europäischen Rat die endgültige Entscheidung fallen.

Der Bundesverband Deutsche Tafel setzt sich seit nunmehr fast zwei Jahren für den Erhalt des Hilfsprogrammes ein. "Die Nahrungsmittelhilfe bedeutet Solidarität mit den Ärmsten in Europa. Sie darf nicht gestrichen werden. Es ist keinem sozial denkenden Bürger der EU zu vermitteln, warum Milliarden u.a. für die Rettung von Banken bereitgestellt werden, an den Schwächsten aber gespart werden soll", erklärte der Vorsitzende des Bundesverbandes, Gerd Häuser. Würde das Programm gekürzt oder gar gestrichen, wären die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgekosten bei weitem höher als dessen Weiterführung. Er betonte jedoch, dass Lebensmittelspenden eine wichtige, aber nur vorübergehende Unterstützung sein sollten. "Die Menschen brauchen vor allem Arbeit, Bildung und ein soziales Netz, um sich aus der Armut zu befreien", so Häuser.

Wer sich ebenfalls für den Erhalt der europäischen Nahrungsmittelhilfe einsetzen möchte, kann unter http://www.theairfoodproject.com/Startseite/Willkomen eine Petition unterschreiben.

 

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