(K)ein Grund zum Feiern

21.02.2013

Seit mittlerweile 20 Jahren bauen die Tafeln in Deutschland mit gespendeten Lebensmitteln eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel in der Gesellschaft.

Ende Februar 1993 begann mit der Berliner Tafel die erste Hilfsorganisation ihrer Art mit der Arbeit. Die Idee: Einwandfreie aber den Gesetzen der Marktlogik nach unverkäufliche Lebensmittel werden von Freiwilligen eingesammelt und an bedürftige Menschen verteilt. Bis heute sind durch die Initiative von Bürgervereinen oder Wohlfahrtsverbänden bundesweit 906 Tafeln entstanden.

„Mit ihrer Arbeit haben die Tafeln in den vergangenen zwei Jahrzehnten zwei Probleme ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt: Armut und Lebensmittelverschwendung in Deutschland. Beide wurden lange Zeit kaum ernsthaft wahrgenommen. Beide bestehen fort und verlangen dringend nach politischen und gesellschaftlichen Lösungen“, sagt Gerd Häuser, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V.

Etwa 1,5 Millionen der rund 12 Millionen von Armut betroffenen Menschen nehmen die Hilfe der Tafeln derzeit in Anspruch. Die Lebensmittel ergänzen ihren Speiseplan und entlasten ihr schmales Budget zugunsten anderer dringender Anschaffungen oder kultureller Aktivitäten.

"Die Hilfe der Tafeln oder gemeinnütziger Organisationen überhaupt ist aber kein Ersatz für sozialstaatliche Leistungen.", insistiert Gerd Häuser. Gemeinnützige Initiativen können Armut nicht beseitigen, sie können nur bei einem Teil der Betroffenen ihre Folgen lindern. 

Es gilt jedoch, die Ursachen von Armut zu bekämpfen: „Wenn es um Arbeitsplätze, das Lohnniveau, Kita-Plätze, Bildungschancen von Kindern, die Rentenpolitik und eine sozial gerechte Steuerpolitik geht, müssen Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände ihren jeweiligen Einfluss viel stärker als bisher geltend machen.

Welche Maßnahmen der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. konkret von der Politik fordert, können Sie hier nachlesen.

 

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