Existenzsicherung gewährleisten!

14.08.2013

Bild: Tony Hegewald, pixelio.de

Im vergangenen Jahr sind die Preise für Lebensmittel um 5,7 Prozent gestiegen - deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Für die Mehrzahl der Verbraucher macht sich diese Entwicklung kaum bemerkbar. Für die rund 12 bis 14 Millionen von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen allerdings schon: Sie müssen aus ihrem ohnehin begrenzten Budget einen höheren Betrag für Lebensmittel einplanen. Der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. fordert daher die Neuberechnung staatlicher Transferleistungen.

„Die staatlichen Leistungen zur Existenzsicherung müssen endlich am realen Bedarf der Menschen berechnet werden und die Teuerungsraten berücksichtigen", beurteilt der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. Jochen Brühl die Situation. "Das betrifft den Bedarf für Nahrung ebenso wie den für Kleidung, Bildung, Wohnen, Energie und soziale Aktivitäten. Es kann nicht sein, dass Menschen am Ende des Monats ausgerechnet bei Lebensmitteln sparen. Das ist unwürdig.“

Für die etwa sieben Millionen Menschen, die Transferleistungen beziehen, hat der Staat nur ein knappes Budget für Lebensmittel vorgesehen: Einem alleinstehenden AlgII-Empfänger gesteht der Gesetzgeber etwa 135 Euro für Nahrungsmittel und Getränke zu. Das sind 35 Prozent des Grundsicherungssatzes von aktuell 382 Euro. „Ein Betrag, der für die meisten Bedürftigen auch ohne Preissteigerungen definitiv nicht reicht“, so Jochen Brühl. „Wir rechnen damit, dass sich in den kommenden Wochen und Monaten mehr bedürftige Menschen mit der Bitte um Unterstützung an die Tafeln wenden werden.“

Mit dem Geld, das sich die rund 1,5 Millionen Nutzer der Tafeln durch die Lebensmittelspenden sparen, können sie sich andere Anschaffungen leisten, die ihre finanziellen Möglichkeiten sonst nicht zulassen – ein Buch, ein Besuch im Zoo mit den Kindern oder Lebensmittel, die einen höheren Preis haben.

 

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