Ein Zeichen gegen Armut und Lebensmittelverschwendung

02.10.2011

Lange Tafeln in den Innenstädten, Tage der offenen Tür, Benefizaktionen, Kinderspielfeste und Diskussionen zum Thema Lebensmittelverschwendung: Mit einer weiten Bandbreite an Aktionen haben zahlreiche Tafeln am 1. Oktober auf ihr Engagement für Bedürftige und für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam gemacht. Mit großer Resonanz: Bei schönem Spätsommerwetter fanden sich viele interessierte Besucher bei den Veranstaltungen ein.

Damit sind die Tafeln dem Ziel des in diesem Jahr fünften Tafel-Tages wieder ein Stück näher gekommen: öffentlich auf Armut in Deutschland aufmerksam zu machen, Bürger für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren und für bürgerschaftliches Engagement zu werben.

„Die Lage von Millionen Hartz IV-Empfängern hat sich in den vergangenen Jahren im Grunde nicht verbessert. Das ist nicht hinnehmbar!“, sagte Gerd Häuser, der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V., bei der Auftaktveranstaltung zum Tafel-Tag in Berlin. Er lud die Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, Politik und Wirtschaft zu einem „Forum gegen Armut“ ein. Dieses Forum soll die neuesten Erkenntnisse über die Ursachen von Armut und vor allem praktikable Wege aus der Armut diskutieren sowie eine Strategie gegen Armut aufzeigen.

Der Vorsitzende wies in seiner Rede auch auf den ökologischen Aspekt der Tafel-Arbeit hin: „Die Tafeln retten täglich unzählige Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung. Mit dem Erfolg, dass nicht noch einmal Ressourcen für die Produktion dieser Nahrungsmengen verbraucht werden müssen.", so Häuser. Er appellierte an den Einzelhandel, aber auch an die Verbraucher, mit wertvollen Lebensmitteln bewusster umzugehen. „Solange sich unser aller Konsumgewohnheiten nicht ändern, bleibt der Lebensmittelüberschuss bestehen. Und damit auch die Tafeln.", so Häuser.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes dankte den über 50.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den zahlreichen Spendern und Sponsoren der Tafeln. Letztere signalisierten auch für die Zukunft ihre Unterstützung: So überreichten z.B. die Metro AG und Cofresco Spendenschecks über mehr als 20.000 Euro aus den Erlösen von Spendenaktionen, und der Discounter Lidl verlängerte die Zusammenarbeit im Rahmen der Pfandspende um ein weiteres Jahr.

 

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