
Coronavirus
Die Tafeln in Deutschland unterstützen Menschen mit schneller Soforthilfe. Seit Pandemie-Beginn stehen die Tafeln vor großen Herausforderungen. Viele Tafeln organisierten ihren Betrieb um, um die Lebensmittel möglichst kontaktarm auszugeben. Sie verlegten die Lebensmittelausgabe ins Freie, packten Tüten vor oder bauten Lieferdienste aus. Tafeln halten sich an die üblichen Hygieneregeln Abstand, Händewaschen, Maske und Lüften, um Tafel-Aktive und Kundinnen und Kunden zu schützen. Trotz persönlichem Risiko und mit großem Einsatz haben die 60.000 Helferinnen und Helfer den Tafel-Betrieb fast durchgängig aufrechterhalten, um armutsbetroffenen Menschen zu helfen.
Tafeln erleben neue Form der Not
Die Folgen der Corona-Pandemie machen sich bei den Tafeln bemerkbar. Betroffen sind vor allem Menschen mit ALG-II-Bezug sowie Menschen in Kurzarbeit. Auch der Anteil der Rentnerinnen und Rentner ist sehr hoch. Viele Menschen, die zu den Tafeln kommen, waren vor der Pandemie nicht auf externe Hilfen angewiesen. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine fragen auch viele Geflüchtete das Angebot der Tafeln an.
Corona-Soforthilfen für armutsbetroffene Menschen
Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafel Deutschland, fordert von der Regierung, Corona-Soforthilfen für armutsbetroffene und -bedrohte Menschen auf den Weg zu bringen - kurzfristig mindestens 100 Euro im Monat. Auch Regelsätze sollten künftig steigen. Die Pandemie und die Preissteigerungen sind für Menschen mit wenig Geld eine echte Bedrohung.
Tafeln stehen vor großen Herausforderungen
Die Pandemie stellt die Arbeit der 60.000 Tafel-Aktiven vor große Herausforderungen. Besonders belastend sind seitdem der gestiegene Organisationsaufwand, steigende Betriebskosten sowie der mangelnde Kontakt und Austausch mit den Kundinnen und Kunden. Vielen Tafeln fehlt es zudem an Helferinnen und Helfern. Über 60 Prozent der Tafel-Aktiven sind selbst im Rentenalter und gehören zur Corona-Risikogruppe. Sie pausierten oder beendeten ihr Engagement.
Vielfältige Unterstützung kommt an
Dank der Unterstützung von Unternehmen und Privatpersonen und mit neuen Ausgabemodellen (Auf- und Ausbau von Lieferdiensten für Risikogruppen, Verlagerung der Lebensmittelausgabe ins Freie, Vorpacken von Lebensmitteltüten oder Einrichten fester Abholzeiten), werden derzeit in allen Tafeln Lebensmittel verteilt.

In Schweinfurt hat die Tafel Schutzfolie angebracht, um die Gesundheit von Helfern sowie Kunden zu schützen. © Tafel Schweinfurt e.V.

Neben Handschuhen tragen die Helferinnen und Helfer einen Mund- und Nasenschutz, wie hier in Hallbergmoos. © Yuki Zipse

In Bad Hersfeld hat die Tafel die Ausgabe in den Hof verlagert. © Nadine Maaz

Die Tafel in Bad Wörishof informiert Kundinnen und Kunden mittels Hinweisschilder über Abstandsregeln. Lebensmittel werden durch Fenster ausgegeben. © Bad Wörishofer Tafel e.V.

Die Tafel in Hamburg packt dank viel ehrenamtlicher Unterstützung Lebensmitteltüten vor, um eine möglichst kontaktarme Ausgabe zu ermöglichen. © Hamburger Tafel e.V.

Die Tafel Waiblingen hat die Ausgabe in eine nahe gelegene Sporthalle verlagert, um Abstandsregeln einhalten zu können. © Tafel Waiblingen e.V.
Tafeln sind auf Unterstützung angewiesen
Die Tafeln sind weiterhin auf Hilfe angewiesen, um die Lebensmittelausgabe unter den erschwerten Bedingungen weiterhin durchzuführen. Über die Tafel-Suche finden Sie eine Tafel in Ihrer Nähe. Fragen Sie direkt vor Ort nach, wie Sie helfen können. Tafeln freuen sich aktuell neben Zeit-, Lebensmittel- und Geldspenden über Sachspenden wie Masken und Tests.
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