Bundestagswahl 2025: Tafeln fordern dringend Maßnahmen für eine soziale, nachhaltige und demokratische Zukunft

28.01.2025

Einen knappen Monat vor der Bundestagswahl appelliert Tafel Deutschland an politische Akteurinnen und Akteure, mit einer solidarischen Politik Ungerechtigkeit und Spaltung zu bekämpfen.

„Alle demokratischen Parteien und ihre Kandidatinnen und Kandidaten für den nächsten Bundestag müssen mit voller Kraft daran arbeiten, die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen, statt sie mit Populismus und Ausgrenzung weiter aufzudrücken“, sagt Andreas Steppuhn, Vorsitzender Tafel Deutschland e.V. „An der anhaltend hohen Nachfrage bei den Tafeln sehen wir deutlich, dass ein viel zu großer Teil unserer Gesellschaft mit den steigenden Lebenshaltungskosten nicht mithalten kann und in Not gerät – während gleichzeitig die Vermögen weniger Menschen unverhältnismäßig stark wachsen. Wir treten deshalb für eine gerechte und solidarische Gesellschaft ein, die alle Menschen am Wohlstand unseres Landes beteiligt und ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.“

Dafür sind politische Maßnahmen zwingend erforderlich. Der Dachverband der 975 Tafeln spricht sich unter anderem für armutsfeste Löhne, Renten und Sozialleistungen aus und fordert mehr bezahlbaren Wohnraum, ein Rentenniveau, mit dem Menschen im Alter auskömmlich leben, eine Kindergrundsicherung, mit der alle Kinder chancengleich aufwachsen, sowie Maßnahmen gegen Ernährungsarmut. Zudem treten wir für eine Bildungsoffensive ein, die der Bund unterstützt und koordiniert: Mit mehr Investitionen in Bildung, kostenfreier Kinderbetreuung bis zum Studium und Programme für Jugendliche ohne Schul- oder Bildungsabschluss muss das Bildungssystem durchlässig gestaltet werden, um gleiche Chancen und einen sozialen Aufstieg zu ermöglichen.

Andreas Steppuhn erklärt: „Es ist genug für alle da, allerdings sind Vermögen extrem ungleich verteilt. Menschen mit wenig Geld werden benachteiligt, denn Armut erschwert den Zugang zu Bildung, isoliert, führt überdurchschnittlich oft zu physischen wie psychischen Krankheiten und verringert die Lebenserwartung.“

Gleichzeitig ist soziale Gerechtigkeit eine der wichtigsten Grundlagen eines friedlichen und sicheren Zusammenlebens. Wer armutsbetroffene Gruppen gegeneinander ausspielt, schafft ungerechte Feindbilder, spaltet die Bevölkerung und destabilisiert die Demokratie. „Eine gerechte Gesellschaft berücksichtigt alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebenssituationen, gibt ihnen Perspektiven und die Möglichkeit, sich einzubringen. Dafür muss die Politik den Rahmen schaffen“, so Steppuhn.

Ein solidarisches Signal senden die 75.000 Menschen, die sich bei den Tafeln engagieren – mit 94 Prozent arbeitet die große Mehrheit von ihnen ehrenamtlich. „Für uns ist dieses beeindruckende Engagement ein Ausdruck für den Gemeinschaftssinn und Gestaltungswillen, der unsere Gesellschaft trotz aller Krisen positiv prägt. Im Ehrenamt setzen sich die unterschiedlichsten Menschen gemeinsam für eine gute und wichtige Sache ein, dafür sind wir dankbar“, sagt der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes. „Bürgerschaftliches Engagement stützt und stärkt die Demokratie und verdient es daher, gezielt gefördert zu werden – damit wir uns gemeinsam vorwärtsbewegen können.“

Die zehn Forderungen der Tafel Deutschland gliedern sich in drei Bereiche:

  • Armut bekämpfen. Soziale Sicherheit erhöhen.
  • Lebensmittelverschwendung reduzieren. Lebensmittelrettung vereinfachen.
  • Ehrenamt fördern. Demokratie stärken.

Alle Forderungen zur Bundestagswahl 2025 entnehmen Sie bitte unserem Forderungspapier.

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