Solidarität mit Menschen und Hilfsorganisationen in der Ukraine

04.03.2022

Tafeln bereiten sich auf Unterstützung von Geflüchteten vor und bitten um Spenden sowie Unterstützung durch Kommunen

Anlässlich des bereits seit acht Tagen andauernden Krieges in der Ukraine und einer Vielzahl von Menschen auf der Flucht erklärt Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland: „Wir sind zutiefst schockiert und verurteilen den Angriff Putins auf die Ukraine. Der Krieg bedroht Leben, bringt unvorstellbares Leid und reißt unschuldige Menschen in Armut. Die Tafeln in Deutschland sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine und ihrem Land. Wir helfen, so gut wir können“.

Die Hilfe der Tafeln verfolgt derzeit zwei Ziele. Zum einen bemüht sich die Organisation um Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen der Foodbanks und weiterer Hilfsorganisationen in der Ukraine und deren Nachbarländern Polen, Tschechien und Moldawien, die derzeit Geflüchtete auf der Durchreise oder in Unterkünften unterstützen. Hier werden Lebensmittelvorräte knapp oder es braucht Unterstützung beim Transport oder für Spritkosten. Gemeinsam mit der FEBA, in der die europäischen Tafeln und Lebensmittelbanken zusammengeschlossen sind, koordiniert der deutsche Verband Hilfe. Die FEBA unterstützt die Organisationen in den Krisengebieten zudem mit einer Geldspende in Höhe von 300.000 Euro.

Zum anderen bereiten sich die Tafeln auf ankommende Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland vor. „Wir haben bereits 2015 viele Menschen aus Syrien bei uns willkommen geheißen und ihnen die Ankunft in Deutschland erleichtert. Auf diese Erfahrung können wir bauen“, sagt Brühl. Die Tafeln unterstützen bereits nach Kräften mit Notfallpaketen, Lebensmitteln oder Hygieneartikeln. Jochen Brühl macht allerdings auch deutlich: „Die Tafeln sind ein freiwilliges Angebot, es gibt keinen Anspruch auf unsere Hilfe. Wir können nur verteilen, was uns gespendet wird, und tun dies fast ausschließlich mit Ehrenamtlichen.“

Brühl verweist darauf, dass Tafeln durch die Inflation bereits unter Druck stehen. Der Krieg in der Ukraine verschärft diese Entwicklung. „Die Spritkosten sind nochmal rapide gestiegen, ebenso die Energiekosten. Viele Tafeln können sich derzeit nur aus Notgroschen finanzieren.“ Brühl ruft deshalb die Kommunen auf, Tafeln mit kostenfreier Energie oder Miete zu unterstützen und bittet um Spenden. „Sowohl Geld als auch vor allem lang haltbare Lebensmittel werden benötigt“, so Brühl.

„Die kommenden Wochen und Monate werden nach den anstrengenden und aufreibenden zwei Pandemie-Jahren herausfordernd für unsere über 60.000 Helferinnen und Helfer. Sie brauchen jetzt unsere Unterstützung, um den Menschen, die vor Krieg fliehen, ebenso helfen zu können wie den armutsbetroffenen Menschen in Deutschland. Wir werden niemanden vergessen“, betont Jochen Brühl.

Tafel Deutschland e.V.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.

Die über 960 gemeinnützigen Tafeln in Deutschland sammeln einwandfreie überschüssige Lebensmittel von Händlern und Herstellern und verteilen diese regelmäßig an mehr als 1,6 Millionen armutsbetroffene Menschen im ganzen Land. Damit schaffen sie eine Brücke zwischen Verschwendung und Armut. Mit rund 60.000 Ehrenamtlichen, die sich bei den Tafeln engagieren, sind die Tafeln eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Organisiert sind die Tafeln im Dachverband Tafel Deutschland e.V.

Ansprechperson

Johanna Matuzak

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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