Tafeln fordern Sofort-Maßnahmen gegen soziale Ungerechtigkeit

20.02.2017

Die deutsche Wirtschaft floriert, doch die Einkommen der meisten Beschäftigten sind weit hinter der Entwicklung der Gewinne und Vermögenseinkünfte zurückgeblieben. Die Zahl von armutsbetroffenen Menschen nimmt immer weiter zu. Viele Bürger müssen neben staatlichen Hilfsleistungen die unmittelbare Unterstützung von Ehrenamtsorganisationen wie den Tafeln in Anspruch nehmen.

„Wir fordern seit Jahren von den verantwortlichen Sozialpolitikern, nationale Maßnahmen zu entwickeln, um die Ursachen von Armut zu bekämpfen und soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit abzuschaffen“, so Jochen Brühl, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V.

Um eine gerechtere Verteilung von Vermögen im Land zu unterstützen, beteiligt sich der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. gemeinsam mit dem Paritätischen Gesamtverband sowie zahlreichen weiteren namhaften Wohlfahrtsorganisationen an der Initiative "Reichtum umverteilen – ein gerechtes Land für alle!".

Investitionen in eine gerechtere Zukunft lohnen sich

Nicht nur Wohlstand, auch Entwicklungschancen müssen in einem solidarischen Deutschland gerecht verteilt werden. Um dies zu erreichen, muss der Staat investieren: in die Förderung und Bildung von Kindern, armutsfeste Mindestrenten und in Leistungen zur Existenzsicherung, wie beispielsweise die Erhöhung der Hartz-IV-Sätze. Es müssen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gefördert werden, um Arbeitslosigkeit, insbesondere Jugendarbeitslosigkeit, zu reduzieren.

Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts muss Priorität haben

Von der Politik fordert der Bundesverband neben Sofortmaßnahmen, die den Ursachen der Armut in Deutschland entgegenwirken, vor allem zukunftsfähige Konzepte zur nachhaltigen Verbesserung der Situation. „Die Verantwortung darf nicht auf Ehrenamtsorganisationen abgewälzt werden. Diese können die Folgen von Armut zwar lindern, aber nicht deren Ursachen beseitigen. Soziale Gerechtigkeit darf keine hohle Phrase mehr sein. Der Politik muss klarwerden, dass die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts Priorität haben muss“, so Jochen Brühl.


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