Tag der gesunden Ernährung: Menschen mit geringem Einkommen brauchen Unterstützung

07.03.2014

Am Tag der gesunden Ernährung erinnert der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. daran, dass gerade Menschen, die an der Armutsgrenze leben, sich häufig nicht ausgewogen ernähren können und deshalb häufiger an typischen ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen leiden. „Gesunde Ernährung ist eine Frage des Geldes, aber auch des Ernährungswissens. Das sehen wir jeden Tag in den Tafeln“, sagt Jochen Brühl, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Tafel.

Auch zahlreiche Studien weisen auf den Zusammenhang zwischen der sozio-ökonomischen Stellung und Ernährungsgewohnheiten sowie damit einhergehenden Gesundheitsproblemen hin. Viele Tafeln bieten daher auch Kochkurse an, in denen die Tafel-Nutzer lernen können, wie man preiswert und gesund kocht. „Wir erleben immer wieder, dass es Tafel-Nutzer gibt, die nicht wissen, wie man Brokkoli verarbeiten kann und Kinder, die denken, dass Schnitzel in einer Fabrik hergestellt werden“, erklärt Brühl. Einige Tafeln haben auch eigene Gärten, in denen Freiwillige zusammen mit Tafel-Nutzern Obst, Gemüse und Kräuter anbauen. Hier bekommen sie eine sinnvolle Aufgabe, die außerdem zu mehr Bewusstsein und Wertschätzung für Lebensmittel führt.

Das Wissen über den Zusammenhang von Nahrung und Gesundheit sollte schon im Kindesalter vermittelt werden. Jochen Brühl sagt: „Wir setzen uns für eine stärkere Wertschätzung von Lebensmitteln und ein Bewusstsein für ihre Produktion und Herkunft ein. Die Würdigung unserer Nahrung und das Wissen darüber müssen wir der kommenden Generation schon in der Kita vermitteln und vorleben. Ein vernünftiger Umgang mit Lebensmitteln und eine gesunde Ernährung ist schließlich auch eine Frage der Bildung.“

Vor allem frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse bleiben im Handel am häufigsten übrig, obwohl sie noch einwandfrei verwendbar wären. Denn der Kunde will optimale Frische. Viele Supermärkte spenden ihre überschüssigen Lebensmittel den Tafeln, um Verschwendung zu vermeiden. So können die Tafeln einen doppelten Beitrag leisten – überschüssige Lebensmittel vor der Vernichtung bewahren und sie denen geben, die sie dringend brauchen. Sie helfen Armutsbetroffenen, öfter auch Obst und Gemüse auf den Tisch zu bringen und sich ausgewogener zu ernähren.

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