Tafel-Aktionstag gegen Armut und Lebensmittelverschwendung

04.10.2011 | Pressemitteilung | Ereignis

Bundesweit werden sich am Samstag zahlreiche der fast 900 Tafeln am 5. Deutschen Tafeltag beteiligen. Mit vielfältigen Aktionen wollen sie vor allem ein Zeichen setzen gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Sie wollen aber auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln werben. Zum Auftakt des bundesweiten Aktionstages lud der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. die Vertreter der Wohlfahrtsverbände, Politik und Wirtschaft zu einem „Forum gegen Armut“ ein.
 
Anlässlich des 5. Deutschen Tafeltages am Samstag (1.10.11) hat der Bundesverband Deutsche
Tafel e.V. für ein gemeinsames Streben nach Lösungen bei der Armutsbekämpfung geworben:
„Die Lage von Millionen Hartz IV-Empfängern hat sich in den vergangenen Jahren im Grunde nicht verbessert. Das ist nicht hinnehmbar!“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Gerd Häuser, am Donnerstag bei der Auftaktveranstaltung in Berlin. „Mit ein paar Euro im Monat mehr ist den Betroffenen nicht geholfen und das Bildungspaket für bedürftige Kinder und Jugendliche hat seinen Zweck weitestgehend verfehlt“, kommentierte Häuser die jüngsten sozialpolitischen Entscheidungen.
 
Er lud die Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, Politik und Wirtschaft zu einem „Forum gegen Armut“ ein. Dieses Forum soll die neuesten Erkenntnisse über die Ursachen von Armut und vor allem praktikable Wege aus der Armut diskutieren sowie eine Strategie gegen Armut aufzeigen. „Lassen Sie uns gemeinsam eine Allianz gegen Armut in unserem Land bilden!“, appellierte Gerd Häuser an die Anwesenden. Es gelte gemeinsam zu handeln und die Vertreter der Politik verstärkt in die Pflicht zu nehmen.
 
Der Vorsitzende nutzte seine Rede auch, um über die ökologischen Aspekte der Tafel-Arbeit zu sprechen. „Die Tafeln retten täglich unzählige Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung. Mit dem Erfolg, dass nicht noch einmal Ressourcen für die Produktion dieser Nahrungsmengen verbraucht werden müssen. „Wir werden uns in Zukunft verstärkt dafür einsetzen, dass Verbraucher über ihre Rolle bei der globalen Lebensmittelvernichtung aufgeklärt werden“, kündigte Gerd Häuser an. „Solange sich unser aller Konsumgewohnheiten nicht ändern, bleibt der Lebensmittelüberschuss bestehen. Und damit auch die Tafeln und ihre Mission Lebensmittel zu retten.“
 
Der Vorsitzende des Bundesverbandes dankte den überwiegend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den zahlreichen Spendern und Sponsoren der Tafeln für ihre Unterstützung. „Tafeln sind ein Beispiel für eine solidarische Bürgergesellschaft“, betonte Häuser.
 
Tafeln im gesamten Bundesgebiet werden sich am Samstag mit eigenen Veranstaltungen am Aktionstag der Tafeln beteiligen. Darunter sind Lange Tafeln, Tage der offenen Tür, Benefizaktionen sowie Diskussionen zum Thema Lebensmittelverschwendung. Ziel ist es, öffentlich auf Armut in Deutschland aufmerksam zu machen, Bürger für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren und für bürgerschaftliches Engagement zu werben. Viele Aktionen stehen im Zeichen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit.
Der Deutsche Tafeltag findet jedes Jahr am Samstag vor Erntedank statt.