Deutscher Tafeltag am 3. Oktober 2009

01.10.2009

Bundesweit setzen die Tafeln mit ihrem Aktionstag ein Zeichen gegen Armut
Bundesverband appelliert an die soziale Vernunft der künftigen Bundesregierung


Am Samstag, dem 03. Oktober begehen die Tafeln zum dritten Mal den Deutschen Tafeltag. Bundesweit laden viele der rund 850 lokalen Tafeln Bürgerinnen und Bürger ihrer Städte und Gemein-den zu den unterschiedlichsten Aktionen an öffentlichen Plätzen oder in ihren Räumlichkeiten ein.


Am Deutsche Tafeltag wollen die Tafeln daher in allen Bundesländern unter anderem mit Benefiz-aktionen, aber auch mit so genannten „Langen Tafeln“ und öffentlichen Gesprächsrunden ganz besonders darauf aufmerksam machen, dass in einem wohlhabenden Land wie Deutschland Millionen Menschen arm oder von Armut bedroht sind. Der landesweite Aktionstag der Tafeln wird dabei ein Schlaglicht auf das bürgerschaftliche Engagement von zehntausenden ehrenamtlichen Helfern sowie das von Unternehmern und Spendern werfen. Indem sie Lebensmittel, ihr Wissen, Sachmittel, Zeit oder aber Geld spenden, machen sie die soziale Leistung der Tafeln überhaupt erst möglich.


„Seit 16 Jahren engagieren sich die Tafeln in einem Ausmaß für Bedürftige, das seinesgleichen sucht. Sie handeln, wo andere noch verhandeln“, sagte Gerd Häuser, Vorstandsvorsitzender Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. anlässlich der Auftaktveranstaltung zum Aktionstag heute in Berlin.


Der Verbandsvorsitzende appellierte an die soziale Vernunft der künftigen Bundesregierung: „Wir können alle politischen Akteure in Bund, Ländern und Kommunen nur davor warnen, die soziale Spaltung durch Leistungskürzungen in unserem Land weiter zu vertiefen. Gerade in der Krise brauchen wir eine starke Sozialpolitik. Beschäftigung zu sichern und trotz aller Schwierigkeiten neu zu schaffen, muss oberste Priorität haben. Wer Arbeit hat, muss davon leben können. Wer keine findet, muss sich darauf verlassen können, dass die Solidargemeinschaft ihm hilft und ein würdiges Existenzminimum sichert“, forderte Gerd Häuser.


Er rief die Verantwortlichen aller Parteien dazu auf, konsequent Armut, insbesondere Kinderarmut, zu bekämpfen. Bürgerschaftliches Engagement zu fördern, sei richtig. Es könne aber nicht sein, dass sich der Staat aus der Verantwortung für seine Bürger stehle und gemeinnützigen Organisationen Teile der Dasaeinsvorsorge überlasse. Die neue Bundesregierung sei aufgerufen, schnellstmöglich einen Armutsbeauftragten zu berufen, der sich als kompetenter Mittler aller Beteiligten für die Belange der von Armut betroffenen und bedrohten Menschen und der sie unterstützenden Organisationen stark mache, wiederholte Gerd Häuser im Vorfeld des Deutschen Tafeltages eine wichtige politische Forderung des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V.

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