Bundesfamilienministerin Schröder neue Schirmherrin der Tafeln

05.06.2010

Mehr als 2.000 Menschen haben am Samstag die Lange Tafel auf dem Berliner Alexanderplatz besucht. An einem knapp 200 Meter langen Tisch aßen Tafel-Helfer, Tafel-Kunden, prominente Gäste und Berliner Bürger gemeinsam kostenlos zu Mittag. Die Lange Tafel war einer der Höhepunkte des 16. Bundestafeltreffens, das in diesem Jahr von der Berliner Tafel ausgerichtet wurde. Während der Langen Tafel übergab der Vorstand des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. die Schirmherrschaft über die Tafeln in Deutschland offiziell an Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.


„Die Lange Tafel soll ein Zeichen setzen für mehr Solidarität und Mitmenschlichkeit“, sagte Gerd Häuser, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V., bei der Veranstaltung: „Wir danken Frau Dr. Schröder für ihre Bereitschaft, die Schirmherrschaft über die mehr als 870 Tafeln in Deutschland zu übernehmen und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“


Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Tafeln überreichte der Bundesministerin symbolisch einen Schirm mit dem Tafel-Leitspruch „Essen, wo es hingehört“. „Jeder Mensch kann einmal in seinem Leben in eine Situation kommen, aus der er sich allein nicht wieder befreien kann. Dann braucht man eine helfende Hand. Die Tafeln sind so eine helfende Hand – unaufdringlich, aber doch immer zur Stelle. Dieses Engagement ist bewundernswert. Deswegen übernehme ich gerne die Schirmherrschaft“, erklärte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. Nach der Übergabe nahm die Ministerin selbst eine Suppenkelle in die Hand und verteilte Essen an die Besucherinnen und Besucher der Langen Tafel.


Häuser bedankte sich in seiner Rede auch bei der bisherigen Tafel-Schirmherrin, der ehemaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, die das Amt mit ihrem Wechsel an die Spitze des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales abgegeben hatte. „Frau Ministerin von der Leyen hat sich mit viel Herz und Engagement für die Tafeln eingesetzt“, sagte Häuser. Die Schirmherrschaft über die Tafeln war in den vergangenen Jahren üblicherweise von der Bundesfamilienministerin übernommen worden.

Zu den prominenten Gästen bei der Langen Tafel gehörte auch Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse. „40.000 Mitarbeiter der Tafeln tun eine ehrenvolle Arbeit, von der ich mir wünschen würde, sie sei nicht notwendig. Wachsende Not macht sie jedoch in diesem Land dringender denn je. Und es gilt: Diese Arbeit kann und darf nur Ergänzung sein für die Solidarität in der Bürgergesellschaft, wie sie der Sozialstaat leistet – nicht dessen Ersatz!“, sagte Thierse in seinem Grußwort. Darüber hinaus zählten unter anderem der innenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion Wolfgang Wieland, Joachim Zeller, Mitglied der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament sowie Werner Schulten, Mitglied des Linke-Parteivorstands, zu den Gästen.

 

Stadtwette: Berliner spenden 75 Tonnen Lebensmittel für die Berliner Tafel

Die Vorsitzende der Berliner Tafel, Sabine Werth, gab während der Langen Tafel das Ergebnis der Stadtwette bekannt, die Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit Ende April als Schirmherr des Bundestafeltreffens abgeschlossen hatte. Bei der knapp sechswöchigen Aktion spendeten Bürger und Unternehmen rund 75 Tonnen Lebensmittel für die Berliner Tafel. „Wir danken den Berlinerinnen und Berlinern sowie den beteiligten Unternehmen für ihre große Spendenbereitschaft“, sagte Werth. Die Lebensmittel werden jetzt über die 45 Ausgabestellen der Aktion „LAIB und SEELE“ an bedürftige Berlinerinnen und Berliner verteilt. Wowereit hatte gewettet, dass die Berliner mindestens 50 Tonnen Lebensmittel spenden würden. Als Wetteinsatz hatte er angeboten, einen Tag bei der Berliner Tafel zu helfen.


Das 16. Bundestafeltreffen ging am Samstagnachmittag zu Ende. Rund 1.000 ehrenamtliche Tafel-Helfer waren hierzu aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin gereist. Neben Fortbildungen, Diskussionsrunden und der jährlichen Mitgliederversammlung des Bundesverbandes stand auch ein Fest für die Ehrenamtlichen auf dem Programm.

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